Der Beckenboden

Der Beckenboden in einer 3D Darstellung- Beckenbodentherapie

Was ist der Beckenboden und warum ist er wichtig?

Der Beckenboden ist eine zentrale Muskelgruppe, die für Frauen und Männer jeden Alters eine wichtige Rolle spielt. Er unterstützt die Stabilität der Körpermitte, stützt die inneren Organe und gewährleistet die Kontrolle über Blase und Darm. Durch seine vielschichtige Funktion ist der Beckenboden essenziell für unser körperliches Wohlbefinden und eine gute Lebensqualität. Störungen in diesem Bereich können zu verschiedenen Beschwerden führen, die den Alltag erheblich beeinträchtigen.
Unser Ziel ist es, Ihnen mit den spezialisierten Therapeut:innen von PHYSIO Pelvica eine gezielte und nachhaltige Behandlung anzubieten, um Beschwerden zu lindern, die Beckenbodenfunktion zu verbessern und Ihre Gesundheit langfristig zu stärken.

Welche Beschwerden können bei Beckenbodenproblemen auftreten?

Probleme mit dem Beckenboden können sich durch unterschiedliche Symptome und Krankheitsbilder äußern, darunter:

Belastungsinkontinenz: Ungewollter Harnverlust bei körperlicher Belastung wie Husten, Niesen oder Sport.
Drangblase und Dranginkontinenz: Plötzlicher, starker Harndrang mit oder ohne Urinverlust.
Stuhlinkontinenz: Schwierigkeiten, den Stuhlgang zu kontrollieren.
Obstipation: Chronische Verstopfung.
Senkungsbeschwerden: Absenken der Organe wie Gebärmutter, Blase oder Enddarm.
Rectusdiastase: Auseinanderweichen der geraden Bauchmuskeln, häufig nach Schwangerschaft.
Prä- und Postnatale Beschwerden: Probleme in der Schwangerschaft oder nach der Geburt, wie Rückenschmerzen oder Narbenbeschwerden.
Beckenschmerzsyndrome: Chronische Schmerzen im Beckenbereich.
Endometriose: Schmerzen und Einschränkungen durch versprengtes Gebärmuttergewebe außerhalb der Gebärmutter.
Prostataektomie: Beschwerden nach einer Prostataoperation.
Vaginismus: Schmerzhaftes oder unmögliches Eindringen beim Geschlechtsverkehr.
Enuresis nocturna: Nächtliches Einnässen bei Kindern.
Anorektale Fehlbildungen und Lazy Bladder / Giggle-Inkontinenz: Entwicklungsbedingte oder funktionelle Probleme, vor allem bei Kindern.

Was tun bei Beckenbodenbeschwerden?

Die Therapie des Beckenbodens umfasst verschiedene individuell abgestimmte Maßnahmen, die darauf abzielen, die Muskulatur zu stärken, Schmerzen zu lindern und die Funktionalität des gesamten Beckenbodens zu verbessern. Nach einer gründlichen Anamnese und Untersuchung wird ein persönlicher Behandlungsplan erstellt.
Unser Therapieangebot umfasst:
• Funktionelles Beckenbodentraining: Aufbau und gezielte Stärkung der Muskulatur.
• Beckenbodenschule: Schulung zur Körperwahrnehmung und gezielte Übungen für den Alltag.
• Vaginale und rektale Untersuchungen und Therapie: Zur genauen Diagnose und Behandlung der betroffenen Muskulatur.
• Biofeedback und Elektrotherapie: Unterstützung durch technische Hilfsmittel, um die Muskulatur besser zu kontrollieren.
• Rückbildung: Spezielle Übungen nach der Geburt.
• Präventive Therapie sowie prä- und postoperative Begleitung: Zur Vorbeugung oder Unterstützung vor und nach Operationen.
• Kinderbeckenbodentherapie: Spielerische Ansätze für junge Patienten mit spezifischen Problemen.

Kann man Beckenbodenbeschwerden heilen?

Mit der richtigen Therapie und einem interdisziplinären Ansatz können viele Beschwerden im Bereich des Beckenbodens gelindert oder sogar vollständig geheilt werden. Eine frühzeitige Behandlung, angepasst an die individuellen Bedürfnisse, ist dabei entscheidend. Durch gezielte Übungen und präventive Maßnahmen kann der Beckenboden nachhaltig gestärkt und künftigen Problemen vorgebeugt werden.

Fazit

• Der Beckenboden spielt eine zentrale Rolle für die Stabilität des Körpers und die Kontrolle wichtiger Funktionen.
• Beschwerden in diesem Bereich können vielfältig sein, aber durch spezialisierte Therapien gezielt behandelt werden.
• Mit einem individuellen Therapieplan lassen sich Schmerzen lindern, die Beckenbodenfunktion verbessern und die Lebensqualität deutlich steigern.

Die CMD

Das Kiefer bei einer Craniomandibuläre Dysfunktion (CMD) erfolgreich behandeln. Ein Kiefer in 3D Darstellung

Was ist Craniomandibuläre Dysfunktion (CMD)?

Craniomandibuläre Dysfunktion (CMD) ist eine schmerzhafte Kieferfehlstellung des
Kauapparates zwischen Schädel und Unterkiefer. Diese Störung wird durch eine Kombination
aus Muskel-, Sehnen- und Gelenkstörungen ausgelöst, die auf unterschiedlichen Faktoren
wie physischen und anatomischen Merkmalen, emotionalen oder mentalen Einflüssen,
Chemikalien und Prozessen im Körper (Hormone, Enzyme) sowie der Funktionsfähigkeit der
betroffenen Körperteile basieren.
Solch eine Kieferfehlstellung führt zu Verspannungen der Gesichtsmuskulatur. CMD ist keine
seltene Dysfunktion, doch oft bleibt sie unerkannt: Expert:innen zufolge leiden mindestens
20 Prozent der Bevölkerung an CMD, wobei etwa bei 3 Prozent ein dringender
Behandlungsbedarf besteht. Innerhalb verschiedener Bevölkerungsgruppen gibt es
Prävalenzen, die auf genetisch bedingte anatomische Unterschiede zurückzuführen sind.

Welche Symptome hat man beim CMD?

Craniomandibuläre Dysfunktion (CMD) lässt sich durch folgende Symptome erkennen:
• Knacken oder Reiben der Kiefergelenke
• Schmerzen der Kiefergelenke
• Schwierigkeiten beim Öffnen des Mundes oder beim Schließen nach weiter Öffnung
• Verspannung morgens beim Aufwachen
• Mundbrennen
• Brennen oder taubes Gefühl in der Zunge.
Zudem können Veränderungen und Degenerationen der Kieferstrukturen zu vielfältigen
Problemen führen, wie Schwindel, Kopf- oder Ohrenschmerzen, Schluckbeschwerden oder
Tinnitus. Die Schmerzen können auch in andere Bereiche wie Schultern, Rücken und
Halswirbelsäule ausstrahlen. Diese Beschwerden können die Lebensqualität erheblich
beeinträchtigen.

Was tun gegen Craniomandibuläre Dysfunktion?

Die Therapie der Craniomandibulären Dysfunktion (CMD) beinhaltet die Behandlung der
schmerzhaft verspannten Kaumuskulatur sowie die Therapie des Kiefergelenks und des darin
befindlichen Diskus. Nach einer Funktionsanalyse wird ein individueller Behandlungsplan
erstellt, der darauf abzielt, den Mundschluss zu verbessern und somit die beanspruchten
Strukturen zu entlasten. Am Isarklinikum werden hierfür manuelle Techniken wie Traktion-,
Gleit oder Kompressionsmobillisationen der Kiefergelenke eingesetzt, aber auch Massage
und Myofasziale Methoden der Kau- und Kiefermuskulatur. Ein weiterer Fokus sind die
Entspannungsübungen für den Kiefer-Halswirbelsäulen-Bereich sowie Übungen zu
Stabilisierung dieser Körperregion.

Kann man eine CMD heilen?

Durch gezielte Auseinandersetzung mit der Krankheitsgeschichte und Anwendung
entsprechender fachübergreifender Maßnahmen können die Symptome gelindert werden.
In einigen Fällen ist sogar eine vollständige Heilung möglich. Ist eine Fehlhaltung der
Auslöser der Dysfunktion kann eine Harmonisierung des gesamten Körpers zu positiven
Ergebnissen führen.

Fazit

• CMD ist eine Funktionsstörung des Kauapparates, die sich durch verschiedene
Symptome manifestiert und die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen kann.
• Die Dysfunktion ist nicht selten, wird allerdings oft nicht erkannt – Expert:innen
schätzen, dass mindesten 20 Prozent der Bevölkerung an CMD leiden, davon haben
etwa 3 Prozent ein dringenden Behandlungsbedarf.
• Bei CMD wird die schmerzhafte und verspannte Kaumuskulatur behandelt, dabei
verwenden wir eine Therapie des Kiefergelenks und des Diskus.

Die Fußreflextherapie

Die Fußreflextherapie - eine 3D Darstellung eines schmerzenden Fußes ist zu sehen.

Was ist eine Fußreflextherapie?

Die Fußreflexzonenmassage ist eine therapeutische Technik, bei der spezifische Punkte und
Reflexzonen an den Füßen stimuliert werden, die mit den verschiedenen Organen und
Systemen des menschlichen Körpers in Verbindung stehen. Der Leitgedanke hinter dieser
Therapie ist die Vorstellung, dass die Füße als Spiegelbild des menschlichen Körpers dienen.
Die moderne Therapie wurde von dem amerikanischen Arzt, William Fitzgerald, entwickelt,
der bei Amerikas indigener Bevölkerung beobachtete, dass sie bei verschiedenen
Erkrankungen bestimmte Bereiche am Fuß massierten. Nach diesen Beobachtungen
erforschte er den Zusammenhang wissenschaftlich. Die Fußreflextherapie kann das
allgemeine Wohlbefinden des Körpers steigern und gezielt bei verschiedenen Erkrankungen
oder Beschwerden Erleichterung bringen.

Wie funktioniert die Fußreflextherapie?

In der Fußreflextherapie wird von einem ganzheitlichen Körperbild ausgegangen, wobei der
Fuß von vielen Therapeut:innen als Landkarte des Körpers betrachtet wird. Bei dieser
Therapieform werden die Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Körperzonen und den
inneren Organen genutzt. Demnach beruht die Therapie auf der Vorstellung, dass es
Nervenverbindungen zwischen den Füßen und sämtlichen Organen des Körpers gibt. Gemäß
dieser Grundidee können gezielte Druckmassagen am Fuß dazu beitragen, verschiedene
körperliche Beschwerden zu lindern und die Organe zu stimulieren.

Zonen in der Fußreflextherapie:

• Bereich der Zehen – entspricht der Kopf-Zone
• Bereich des Mittelfußes – beeinflusst die Zonen des Brustkorbes und des
Oberbauches
• Bereich der Fußwurzelknochen – entsprechen den Zonen des Bauches und Beckens
• Bereich der innenseitigen Anteile des Längsgewölbes – beeinflussen die Zonen der
Wirbelsäule

Wann wird die Fußreflextherapie eingesetzt?

Die Fußreflextherapie kann positive Auswirkungen bei verschiedenen Erkrankungen und
Beschwerden haben, darunter:
• Gelenk- und Kopfschmerzen, wie auch Migränen
• Muskelverspannungen
• Herzinsuffizienz
• Lungenerkrankungen, wie Asthma
• Durchblutungs-, Zyklus-, Schlaf- und Kreislaufstörungen
• Magen-Darm-Beschwerden und Verstopfungen
• Wirbelsäulenleiden
• Verschiedene Entzündungen, wie Blasenentzündungen
• Allergien wie Heuschnupfen.

Welche Methoden werden in der Fußreflextherapie angewendet?

Je nach angestrebter Wirkung werden in der Fußreflextherapie zwei Massagemethoden
differenziert:
• Tonisierende Griffe – kreisende und schnelle Bewegungen mit ab- und
zunehmendem Druck – diese Massagentechnik wird angewendet, um die Aktivität
bestimmter Organe zu steigern.
• Sedierende Griffe – sanfte Kreise gegen den Uhrzeigersinn, auch als Festhalten der
Bereiche bezeichnet – beruhigende Wirkung auf die Organe

Fazit

• Die Fußreflextherapie ist eine moderne Massagetherapie, die von indigenen
Amerikaner:innen stammt und von dem Arzt William Fitzgerald beobachtet und
erforscht wurde.
• Es ist eine holistische Therapie, die die Füße als ein Spiegelbild des Körpers
betrachtet.
• Verschiedene Bereiche am Fuß beeinflussen Zonen im Körper, darunter auch Organe.
• Die Fußreflextherapie wird bei verschiedensten Beschwerden und Krankheiten
eingesetzt.
• Je nach Methode kann die Aktivität verschiedener Organe entweder gesteigert
werden, oder beruhigt.

Die Elektrotherapie

Elektrotherapie - eine graphische Darstellung von Elektrowellen, die durch den menschlichen Körper strömen.

Was ist Elektrotherapie?

Die Elektrotherapie ist ein Bestandteil der passiven Behandlungsmethoden in der
Physiotherapie und Teil der Reiz-Serien-Therapie. Sie zielt darauf ab, das Ruhepotential der
Zellen und die Zellmembran durch direkte elektrische Stimulation über die Haut zu
verändern. Bereits im Jahr 1854 haben Robert Remak und Guillaume Duchenne die
Elektrotherapie angewendet. Sie nutzt spezielle Stromformen, um gezielt eine Erwärmung
des Gewebes, Schmerzreduktion, Nervenstimulation, Abbau von Schwellungen im Gewebe
sowie Aktivierung der Muskulatur im menschlichen Organismus zu bewirken.

Was bewirkt die Elektrotherapie in der Physiotherapie?

Die Wirkung des Stroms hängt von der Stromdichte ab – die Dosierung erfolgt individuell je
nach Verträglichkeit, und Elektroden werden direkt auf die Haut der Patient:innen
aufgetragen, um den Strom zu übertragen. Elektrotherapie bietet eine vielfältige Palette von
Wirkungen:
• Sie fördert die Durchblutung
• Sie regt die Muskelaktivität an
• Sie beeinflusst die Nerven und die Schmerzleitung
• Sie wärmt die Haut und das tief gelegene Gewebe auf
• Sie regt Stoffwechselprozesse an und stärkt die Körperabwehr

Wofür ist Elektrotherapie gut?

Elektrotherapie bietet viele Vorteile für Personen, die unter Schmerzen im
Bewegungsapparat sowie an Muskelverspannungen, -zerrungen, -schwächen und –
lähmungen leiden. Ebenso sinnvoll ist die Anwendung von Elektrotherapie für diejenigen, die
Anzeichen von Inkontinenz aufgrund von Schwäche oder Lähmung der Beckenboden- oder
Blasenmuskulatur zeigen.

Welche Risiken hat die Elektrotherapie?

Eine fehlerhafte Anwendung der Elektrotherapie, wie etwa eine Überdosierung, kann
Hautschäden verursachen, die die Durchblutung und Empfindung beeinträchtigen und sogar
zu Verbrennungen führen können. Deswegen passen wir die Dosierung und Reizstärke für
alle Patient:innen individuell an.

Wann kann Elektrotherapie nicht angewendet werden?

• Bei akuten Entzündungen
• Während der Schwangerschaft
• Wenn die Patient:innen Metalle im Körper hat
• Bei Blutgerinnseln (Thrombosen)
• Auf offenen Hautstellen
• Bei arteriellen Durchblutungsstörungen (Arteriosklerose)
Darüber hinaus sollte Elektrotherapie bei den folgenden Erkrankungen mit besonderer
Vorsicht angewendet werden: Herzrhythmusstörungen oder bei Vorhandensein eines
Herzschrittmachers, bösartige Tumore sowie bei Fieber oder erhöhter Blutungsneigung.

Fazit

• Elektrotherapie ist eine schmerzlindernde und stimulierende Behandlung, die bereits
seit dem 19. Jahrhundert angewendet wird.
• Elektrotherapie kann verschiedene positive Wirkungen auf den Körper haben.
• Trotz vieler Vorteile birgt die Behandlungen einige Risiken, die eine sichere
Anwendung von Elektrotherapie bei konkreten Erkrankungen ausschließen, daher
wird die Therapie genau mit einem Spezialisten vorgeplant.

Ergotherapie in der Handrehabilitation – Leistungen

Ergotherapie Handrehabilitation - hier ist eine Hand in einer 3D Illustration zu sehen.

Die Ergotherapie in der Handrehabilitation

Die Ergotherapie in der Handrehabilitation findet sowohl im Rahmen der frühfunktionellen Nachbehandlung nach operativen Eingriffen als auch im Rahmen einer konservativen Behandlung statt.

Wir bieten eine zeitnahe Behandlung von Verletzungen und Erkrankungen an

Ein Auszug an mögliche Diagnosen:

• Beuge- und Strecksehnenverletzungen
• Nervenverletzungen und- kompressionen
• komplexen Verletzungen, Quetschungen
• Amputationen, Replantationen •Karpaltunnelsyndrom
• Unterarm-, Hand- und Fingerfrakturen
• Kapsel- und Bandverletzungen
• Arthrolysen, Tenolyse
• Dupuytren‘sche Kontraktur
• Überlastungssyndrome – Sehnenscheidenentzündungen,
• CRPS (Komplexes regionales Schmerzsyndrom)

Hierzu bieten wir Ihnen Maßnahmen im Rahmen der motorisch–funktionellen und sensomotorisch-perzeptiven Ergotherapie an.

Die Ergotherapie in der Handrehabilitation  kann auszugsweise folgende Ziele beinhalten:

• Verbesserung der Grob- und Feinmotorik
• Verbesserung der Koordination von Bewegungsabläufen
• Verbesserung der funktionellen Ausdauer
• Verbesserung der Gelenkfunktionen einschl. Gelenkschutz
• Vermeidung oder Behandlung von Kontrakturen
• Schmerzlinderung
• Erlernen von Kompensationstechniken
• Verbesserung bzw. Erhalt der Selbstständigkeit auch unter Einbeziehung technischer Hilfen

Ein Auszug aus möglichen Behandlungsmaßnahmen:

• Aktive und passive Bewegungstherapie (manualtherapeutische Techniken, Kraftaufbau, Koordinationstraining)
• Thermische Anwendungen (Kälte- oder Wärmetherapie)
• Kognitive Trainingstherapie inkl. Spiegeltherapie
• Narbenbehandlung (Ultraschallbehandlung, Silikonauflagen, ScarWork nach Sharon Wheeler)
• Spiraldynamik
• Sensibilitätstraining
• Gelenkschutzberatung und Ergonomie am Arbeitsplatz
• Schwellungsreduzierende Maßnahme

Schienenversorgung nach Maß

Um den Heilungsprozess zu unterstützen, eine Funktion zu verbessern oder um Schmerzen zu lindern, passen wir nach ärztlicher Verordnung auch individuelle Schienen für unsere Patienten an.

Die Ultraschall Behandlung

Die Ultraschall Behandlung - eine3D Darstellung einer Frau mit schmerzenden Gelenken.

Was ist ein Ultraschall?

In einer Ultraschallbehandlung – kurz Ultraschall – wird mithilfe von Schallwellen Wärme im
Gewebe erzeugt. In der Medizin werden diese Schallwellen, die außerhalb des hörbaren
Bereichs des Menschen, genutzt, um Weichteilgewebe innerhalb des menschlichen Körpers
sichtbar zu machen. In der Physiotherapie lindern wir mithilfe des Ultraschalls Schmerzen
und beheben Funktionsstörungen bei Muskeln, Sehnen und Gelenken oder Kapseln.

Wie läuft ein Ultraschall ab?

Bei der Ultraschalltherapie nutzen wir die mechanischen und thermischen Effekte von
Ultraschallwellen auf die behandelten Bereiche des Körpers. Die Physiotherapeut:innen
tragen ein spezielles Ultraschallgel auf die zu behandelnde Stelle auf, um eine optimale
Verbindung zwischen Haut und Ultraschallkopf sicherzustellen. Luftschichten zwischen den
beiden könnten die Übertragung der Schallwellen beeinträchtigen. Die Schallwellen können
vom Gerät entweder als Gleichschall (kontinuierlich) oder als Impulsschall (diskontinuierlich)
abgegeben werden. Die mechanische Wirkung entsteht durch die Vibrationsbewegung des
Gewebes, was einer Massage ähnelt (auch als Mikromassage bezeichnet). Die erzeugten
Schwingungen des Ultraschalls werden zusätzlich in Wärme umgewandelt und erzielen so
einen thermischen Effekt der tieferliegende Gewebeschichten erreicht. Diese beiden
Mechanismen fördern eine verbesserte Durchblutung des Gewebes.

Was bewirkt Ultraschall in der Physiotherapie?

Die Wirksamkeit der Schallwellen betrifft am stärksten die Regionen, bei denen z.B. Knochen
auf Sehnen treffen. Da Knochen die Schallwellen stärker als das umliegende Gewebe
reflektieren, entsteht Wärme. Meistens wird die Ultraschalltherapie als ergänzende
Maßnahme in der Physiotherapie eingesetzt.

Sie ist einsetzbar bei den folgenden Beschwerden oder Erkrankungen:
• Verzögerte Knochenheilung nach Frakturen
• Chronische Sehnenschmerzen aufgrund von Überlastung oder Verschleiß (Tendinose)
• Verletzungen an Bändern, Sehnen und Schleimbeuteln
• Periostitis (Knochenhautentzündung)
• Oberflächliche Gelenkarthrose
• Weichteilverletzungen durch Unfälle, z.B. Prellungen oder Verstauchungen
• Akute oder chronische Rückenschmerzen
• Rheumatische Erkrankungen
• Chronische Entzündungen

Risiken und Nachteile: Wann sollte man die Ultraschalltherapie nicht anwenden?

Obwohl eine Ultraschallbehandlung gut dosierbar ist, sind Nebenwirkungen nicht
auszuschließen. Außer Risiken, wie eine Überdosierung, die zum Absterben von Gewebe
führen könnte, ist eine Ultraschalltherapie auch kontraindiziert in Fällen, bei denen Wärme
Krankheitsprozesse negativ beeinflussen würde, wie z.B.:
• Akute Infektionen
• Entzündung oberflächlicher Venen mit Gerinnselbildung (Thrombophlebitis)
• tiefe Venen, die durch ein Blutgerinnsel geschlossen worden sind (Phlebothrombose
/ tiefe Venenthrombose)
• hämorrhagische Diathese – krankhaft erhöhte Blutungsneigung
• „Raucherbein“ Grad 3 oder 4 – Erkrankung der peripheren Arterienverengung
• Hautveränderungen und nicht abgeklärte Tumore
• Arteriosklerose – „Verkalkung“ der Arterien

Fazit

• In der Physiotherapie verwenden wir Ultraschall, um Schmerzen zu lindern und
Funktionsstörungen bei Muskeln, Sehnen und Gelenken zu behandeln.
• Eine Ultraschallbehandlung ähnelt einer Massage (auch Mikromassage genannt),
dabei wird die Durchblutung des Gewebes gefördert.
• Die Ultraschalltherapie wird oft als Ergänzung in der Physiotherapie verschiedener
Krankheiten und Beschwerden betrachtet.
• Es ist wichtig, die potenziellen Risiken und Kontraindikationen zu berücksichtigen und
die Behandlung entsprechend zu dosieren und zu überwachen.

Die Krankengymnastik am Gerät

Krankengymnastik am Gerät bei einer schmerzenden Schulter - hier in 3D abgebildet.

Was ist Krankengymnastik am Gerät?

Krankengymnastik am Gerät (kurz: KGG oder KG-Gerät) bzw. gerätegestützte
Krankengymnastik ist eine Form der physiotherapeutischen Behandlung, die
Trainingsequipment wie Seilzugtrainingsgeräte nutzt, um krankheitsbedingte
Muskelschwächen und Bewegungsstörungen zu lindern. Sie wird, wie die Manuellen Therapie
bei chronischen Verletzungen oder nach Operationen eingesetzt, wenn die Heilungsphase
schon fortgeschritten und der Belastungsaufbau im Vordergrund steht. Besondere Bedeutung
kommt dabei Seilzug- und Sequenztrainingsgeräten zu. Durch die individuelle Anpassung der
Trainingsgeräte können spezifische Muskelpartien effektiv behandelt werden, was zur
Verbesserung der motorischen Fähigkeiten, allgemeinen körperlichen Ausdauer und Kraft
führt. Physiotherapeut:innen entwickeln dazu ein maßgeschneidertes Trainingsprogramm, das
den individuellen Ausgangszustand der Patient:innen berücksichtigt.

Wird gerätegestützte Krankengymnastik von der Krankenkasse übernommen?

Ja, die gesetzliche Krankenkasse (GKV) übernimmt die Kosten für Krankengymnastik am Gerät.
Es braucht lediglich eine entsprechende ärztliche Verordnung, die durch eine medizinische
Begründung von Ärzt:innen jederzeit verschrieben und verlängert werden kann.
Voraussetzungen an die Physiotherapiepraxen zur Durchführung der KGG sind mindestens
ein:e Physiotherapeut:in mit Zertifizierung im Bereich der gerätegestützten Therapie.
Außerdem stellt das Sozialgesetzbuch V (SGB V) Vorgaben zur Ausstattung der Räumlichkeiten,
in denen Krankengymnastik am Gerät angeboten wird. Dazu zählt unter anderem eine
Mindestgröße des Trainingsbereichs von 30 qm und seine räumliche Abtrennung vom
restlichen Praxisbereich.
In der privaten Krankenversicherung (PKV) entscheidet der individuell abgeschlossene Tarif
über die Erstattung.

Wie läuft Krankengymnastik am Gerät ab?

Vom antiken römischen Philosophen Seneca stammt das Zitat: “Wer den Hafen, zu dem er
segeln möchte, nicht kennt, für den ist kein Wind ein günstiger!” Dieses Motto gilt auch für die
KGG. Die Definition eines Therapieziels steht am Anfang der Planung der Therapie. Die
behandelnden Physiotherapeut:innen entwickeln auf dieser Basis ein Trainingsschema, um
vom derzeitigen Ist-Zustand auf den Soll-Zustand zu kommen. Dabei werden Patient:innen
immer mit einbezogen und die einzelnen Schritte besprochen: Sie sollen weder überfordert
noch unterfordert werden. Parameter sind dabei Trainingsinhalt (Was?), Trainingsmittel
(Womit?) oder Trainingsmethode (Wie?). Ebenso wie Belastungsintensität, Belastungsdauer,
Belastungsdichte, Belastungsumfang oder Belastungshäufigkeit.

Gerätetechnologie und Anwendungen

Die Technologie hinter den Trainingsgeräten ermöglicht eine präzise Kontrolle über
Widerstandsniveaus und Bewegungsbereiche, was eine sichere und effektive Stärkung der
Zielmuskulatur gewährleistet. Seilzuggeräte bieten eine variable Widerstandsregulierung, die
es ermöglicht, sehr spezifische Bewegungsmuster zu trainieren. Sequenztrainingsgeräte
hingegen sind ideal für das Training komplexer Bewegungsabläufe, indem sie die Simulation
alltäglicher oder sportspezifischer Aktivitäten ermöglichen. Diese Geräte sind besonders
wertvoll für die Wiederherstellung der funktionellen Kapazität bei Patient:innen mit
muskulären Dysbalancen oder nach Verletzungen. Die regelmäßigen Gerätetrainingseinheiten
tragen signifikant zur Mobilisierung des gesamten Körpers bei, verbessern die physische
Funktionalität und unterstützen die Schmerzlinderung.

Langfristige Vorteile und Patientenautonomie

Neben den unmittelbaren Verbesserungen in Kraft, Ausdauer und Mobilität bietet die
gerätegestützte Krankengymnastik langfristige Vorteile für die Patient:innen.
Sekundärschäden sollen präventiv verhindert werden. Die erlernten Übungen und das Training
fördern nicht nur die körperliche Gesundheit, sondern auch die Selbstständigkeit und das
mentale Wohlbefinden der Patient:innen. Durch das Erarbeiten von Übungsprogrammen wird
Patient:innen die Möglichkeit gegeben, aktiv an ihrer eigenen Genesung mitzuwirken. Diese
Eigeninitiative ist entscheidend für den langfristigen Erfolg der Therapie, da regelmäßiges
Training essenziell für die Erhaltung und weitere Verbesserung der erzielten Fortschritte ist.
Ein auch nach der Therapie anhaltendes gesundheitsorientiertes Verhalten ist das Ziel. 

Die klassische Massagetherapie

Massagetherapie gegen Verspannungen- eine schmerzende Schulter in 3D Darstellung.

Was bedeutet klassische Massagetherapie (KMT)?

Der Begriff Klassische Massagetherapie (KMT) bezeichnet eine der ältesten auf
Schmerzlinderung spezialisierten Techniken. Eine KMT wird von Ärzt:innen verordnet und
umfasst verschiedene Grifftechniken wie Kneten, Streichen, Vibrieren, Schüttelungen oder
spezielle Hautreizgriffe. Während die klassische Massage hauptsächlich Muskeln und
oberflächliche Gewebeschichten behandelt, reicht ihre Wirkung weit darüber hinaus: neben
Lockerung, Dehnung und Entspannung der Muskulatur, sowie Reduzierung von akuten oder
chronischen Schmerzen, wird auch die Funktion innerer Organe und Kreislauf verbessert.
Zudem hat eine klassische Massagetherapie eine positive Auswirkung auf die Psyche, sowie
das vegetative Nervensystem.

Was gehört zu einer klassischen Massage?

In Europa wird die klassische Massage oft mit der schwedischen Massage in Verbindung
gebracht, die um das Jahr 1800 in Stockholm entwickelt wurde. Dabei werden die
betroffenen Hautregionen und die darunterliegende Muskulatur direkt mit den Händen
massiert. Diese klassische Massage umfasst fünf verschiedene Handgriffe: Streichen der
Haut, Kneten, Reiben, Klopfen und Vibrieren. Neben den klassischen Grifftechniken wenden
wir auch Spezialmassagen an, wie die Bindegewebsmassage oder Reflexzonenmassage.

Wie lange dauert eine klassische Massage auf Rezept?

In der klassischen Massage kann der Körper entweder teilweise oder vollständig massiert
werden. Sowohl bei Teil- als auch bei Ganzkörpermassagen kommen verschiedene
Techniken zum Einsatz. Die Behandlung erfolgt auf einer Massageliege unter Verwendung
von Massageöl, wodurch die Massage direkt auf der Haut der Patient:innen durchgeführt
wird. Eine Behandlung dauert nach Bundesrahmenvertrag 15 bis 20 Minuten. Am
Isarklinikum beträgt ein Termin 25 Minuten.

Wann darf man sich nicht massieren lassen?

Bei diesen Vorerkrankungen darf eine klassische Massage nicht durchgeführt werden:
• Gefäßerkrankungen wie akute Thrombose oder Herzinfarkt
• Erkrankungen der Haut wie offene Wunden, Infektionen oder Tumore
• Akute Verletzungen wie etwa Muskelfaserriss, Bänder- oder Sehnenriss
• Muskuläre Entzündungskrankheiten
• Erkrankungen wie hohes Fieber oder Tumore
• Nach bestimmten Operationen wie Eingriffe an der Wirbelsäule
• Neurologische Erkrankungen wie dem Kauda-Syndrom (zum Beispiel bei
Bandscheibenvorfällen.

Fazit

• Die klassische Massagetherapie (KMT) zählt zu den ältesten Methoden zur
Schmerzlinderung.
• Obwohl sie oberflächlich durchgeführt wird, erstrecken sich ihre Wirkungen weit
über die behandelten Gewebe hinaus und können positive Auswirkungen auf innere
Organe, den Kreislauf, die Psyche und das vegetative Nervensystem haben.
• Eine Sitzung der KMT kann nach dem Bundesrahmenvertrag zwischen 15 und 20
Minuten dauern.
• Kontraindikationen für eine klassische Massagetherapie umfassen Entzündungen,
Erkrankungen der Gefäße, der Haut, der Muskeln, der Nerven sowie akute
Verletzungen und postoperative Zustände.

Die Krankengymnastik (Physiotherapie)

Klassische Krankengymnastik anwendbar am Ellenbogen, wie hier in der 3D Darstellung.

Was ist Krankengymnastik (Physiotherapie)?

Krankengymnastik – eine medizinische Fachdisziplin, wurde einst als Synonym für
Physiotherapie verwendet. Allerdings reicht dieser Begriff heute nicht mehr aus, um die
Vielfalt an physiotherapeutischen Methoden und Behandlungen abzubilden. In der
Krankengymnastik liegt der Fokus auf der Steigerung von Kraft, Ausdauer, Koordination und
Beweglichkeit sowie auf der Anregung des Stoffwechsels. Zur Anwendung gehören die
Behandlung und Vorbeugung von Beschwerden, Verletzungen und Krankheiten. Dabei
kommen verschiedene aktive und passive Techniken und Verfahren zum Einsatz.
Physiotherapie stellt nicht nur eine Ergänzung, sondern manchmal auch eine Alternative zu
Operationen oder Medikamenten dar. Zu den Methoden gehören neben
krankengymnastischen Übungen auch physikalische Maßnahmen, Massagen und
Lymphdrainagen.

Was wird bei der Krankengymnastik (Physiotherapie) gemacht?

In der Krankengymnastik versuchen die ausgebildeten Physiotherapeuten durch aktive
als auch passive Therapieformen die Bewegungs- und Funktionsfähigkeit der Patienten
zu verbessern oder das körpereigene Heilungspotential zu aktivieren. Aktive Übungen in der
Krankengymnastik dienen der Förderung der Beweglichkeit und der Kräftigung
abgeschwächter Muskeln. Passive Bewegungen hingegen zielen darauf ab, Schmerzen und
Versteifungen zu reduzieren, während Entspannungsübungen verspannte und schmerzhafte
Muskeln lösen. Dabei können die Patienten aktiv und selbstständig zu ihrer Heilung
beitragen und künftigen Problemen vorbeugen.

 Für wen ist Krankengymnastik?

Die Krankengymnastik ist eine effektive Methode zur Behandlung einer Vielzahl von
Beschwerden und Erkrankungen des Bewegungsapparates:
An den Gelenken: bei Instabilität, Funktionsstörungen, bei Verletzungen, nach
Unfällen oder auch post-operativ,
• An der Wirbelsäule: bei Fehlhaltung, -stellungen, auch bei dem „Hexenschuss“,
Blockaden oder Bandscheibenvorfällen
• Präventiv gegen Verletzungen: bekannt im Leistungssport, ist jedoch geeignet für
alle Patienten und in jedem Alter
• Rheuma und Arthrose
• Neurologische Erkrankungen
• Lähmungen
• Beckenbodengymnastik: bei Inkontinenzbehandlung
• Kopfschmerzen
• Verspannungen
• Schulterbeschwerden
• Atemtherapie

Wie lange dauert eine Krankengymnastik?

Krankengymnastik beinhaltet spezifische Bewegungsübungen, die darauf abzielen, die
Beweglichkeit und Muskelkraft zu steigern. Sie wird oft zur Linderung von Verletzungen,
Schmerzen und chronischen Erkrankungen angewendet und dauert in der Regel 25 Minuten
pro Sitzung. Die allgemeine Dauer der Therapie, einschließlich Anzahl von Sitzungen und
Frequenz sind im Bundesrahmenvertrag festgelegt und können unter Berücksichtigung der
Heilmittelrichtlinien von den Ärzte individuell verordnet werden.

Fazit

• Trotz der früheren Bekanntheit als Krankengymnastik ist dies nur ein veralteter
Begriff für Physiotherapie, die heutzutage viel umfangreichere Methoden beinhaltet
als nur Übungen.
• Physiotherapie kann nicht nur als Ergänzung, sondern manchmal auch als Alternative
zu Operationen oder Medikamenten angewendet werden.
• Physiotherapeuten nutzen in der Krankengymnastik aktive und passive
Techniken, um die Beweglichkeit, Muskelfunktion und Heilungsfähigkeit der
Patienten zu verbessern und Schmerzen zu reduzieren.
• Mit Krankengymnastik können eine Vielzahl von Erkrankungen oder Beschwerden
behandelt werden. Darüber hinaus kann diese Methode in den Händen ausgebildeter
Physiotherapeuten nicht schädlich für die Patienten sein.